Als Orthomolekulare Medizin wird der gezielte Einsatz von Mikronährstoffen bezeichnet. Der Begriff „Orthomolekular“ bedeutet so viel wie „die richtigen Moleküle“. Im Zentrum steht also die Verwendung der richtigen Moleküle in der richtigen Menge.
Dr. Pauling definierte die Orthomolekulare Medizin als „die Erhaltung guter Gesundheit und die Behandlung von Krankheiten durch Veränderung der Konzentration von Substanzen, die normalerweise im Körper vorhanden und für die Gesundheit erforderlich sind“.
Nährstoffe
Die Welt der Mikro- und Makronährstoffe ist groß. Von Vitaminen, Spurenelementen und Mineralstoffen über essenzielle Fett- und Aminosäuren, sekundäre Pflanzenstoffe und Enzyme finden sich hier die unterschiedlichsten Stoffe. Eines haben sie jedoch alle gemeinsam: für unsere Gesundheit spielen sie eine bedeutsame Rolle, denn sie alle sind an der normalen Funktion zahlreicher Prozesse im Körper beteiligt. Wenn allein ein wichtiger Nährstoff fehlt, kann die Leistungsfähigkeit des gesamten Organismus darunter leiden.
Ursachen für Nährstoffdefizite
Die Orthomolekulare Medizin setzt an zwei Punkten an. Zum einen geht man davon aus, dass die täglich benötigten Vitalstoffe meist nicht ausreichend mit der Nahrung aufgenommen werden. Zum anderen kann der Bedarf bei bestimmten Krankheiten oder in besonderen Lebenssituationen, z. B. einer Schwangerschaft, erhöht sein.
Im Zusammenhang mit Krankheiten als Ursache gilt es beispielsweise zu beachten, dass ein Nährstoffdefizit ebenfalls entstehen kann, wenn die Nährstoffe, die mit der Nahrung aufgenommen werden, nicht richtig ins Blut aufgenommen werden und dem Körper somit nicht zur Verfügung stehen. Eine große Resorptionsbarriere kann hier der Darm sein. Wenn dieser bzw. die Verdauung nicht richtig funktionieren, werden die Nährstoffe nicht richtig aufgenommen.
Anzeichen eines Mangels
Fehlen dem Körper wichtige Nährstoffe, kann dies zu einem biochemischen Ungleichgewicht führen. Da Vitamine, Mineralien und Spurenelemente an verschiedenen Prozessen im Körper beteiligt sind, können auch die Symptome für einen Mangel unterschiedlich ausfallen. Typische Anzeichen eines Mangels dieser Art sind beispielsweise Müdigkeit, eine erhöhte Infektanfälligkeit, Konzentrationsschwäche oder Antriebslosigkeit. Unbehandelt kann ein solches Nährstoffdefizit zur Entstehung von schwerwiegenden Krankheiten.
Behandlungsablauf
Ob dem Organismus bestimmte Nährstoffe fehlen, kann durch eine Untersuchung des Blutes, des Blutserums oder des Urins festgestellt werden. Die Aufnahme dieser Nährstoffe kann im Anschluss auf unterschiedliche Weisen erfolgen. Die meisten Nährstoffe stehen als Kapseln oder Tabletten zur Verfügung. Um ein besonders effektives Ergebnis zu erzielen empfiehlt sich aber auch der Weg über Injektionen bzw. Infusionen von orthomolekularen Substanzen. Dabei wird die Resorptionsbarriere „Darm“ umgangen, was zu deutlich höheren Blutspiegeln führt als bei der oralen Einnahme.
Anwendungsbereiche
Die orthomolekulare Medizin kann sowohl präventiv als auch unterstützend bei chronischen und akuten Beschwerden zum Einsatz kommen.